Was du wahrnimmst, ist das, was du für wahr nimmst

Was sind „Glaubenssätze“? Es sind – vereinfacht gesprochen – unsere „Brillen“, mit denen wir durchs Leben gehen, mit denen wir das Leben beurteilen und die in der Regel das, was wir schon immer gedacht haben, immer weiter verfestigen, wenn wir nicht bewusst gegensteuern. Es gibt positive, neutrale und negative Glaubenssätze in jedem Menschen.
Lothar Seiwert, der große deutsche Zeit- und Selbstmanagement-Papst, nennt einschränkende Glaubenssätze „mentale Gitterstäbe“, die es für ein glücklicheres Leben zu überwinden gelte.
„Was du wahrnimmst, ist das, was du für wahr nimmst.“
Aus NLP-Sicht (NLP = Neuro-Linguistisches Programmieren) würde man sagen:
„Die Landkarte ist nicht das Gebiet.“
Was ist damit gemeint? Nun, es ist aus meiner Sicht elementar wichtig zu verstehen, dass wir alle in unserer eigenen Bubble leben.
Wir alle sind stark geprägt
von unserer Kindheit
unserer Familie
unserer Sozialisation
unseren eigenen Erfahrungen
So haben sich in uns bestimmte Grundüberzeugungen breit gemacht, wie wir die Welt sehen. Entsprechend diesen Prägungen nehmen wir dann unsere Umwelt, andere Menschen oder Situationen wahr - und halten sie womöglich auch für die einzige "Wahrheit".
Glaubenssätze überhaupt als Konditionierungen in sich selbst zu erkennen, ist bereits ein mega großer Bewusstseinsschritt.
Folgendes Beispiel soll das verdeutlichen:

Stellen wir uns eine Gruppe von vier Wanderern vor, die durch eine Stadt laufen, in der sie vorher noch nie waren. Wenn wir sie anschließend bitten würden, uns einen möglichst objektiven Bericht über die Stadt zu schreiben, leuchtet uns doch sofort ein, dass wir niemals vier auch nur annähernd gleiche Berichte bekommen würden:
Die Architektin würde uns beschreiben, wie faszinierend die Häuser der Altstadt für sie waren, welche Materialien benutzt wurden und wie gut sie saniert worden sind
Der Gärtner würde begeistert aufzeigen, wie sehr ihn die wunderschönen Bepflanzungen auf der Brücke und rund um den Markt beeindruckt haben.
Der dritte in der Gruppe leidet unter Knie- und Rückenschmerzen und würde wahrscheinlich das Kopfsteinpflaster, die vielen Stufen und die fehlenden Geländer beklagen.
Der vierte Wanderer, der sich seit Jahren sehnlichst ein Kind mit seiner Partnerin wünscht, würde vielleicht nur die vielen jungen und scheinbar glücklichen Familien um ihn herum sehen.
Das ist die Bubble.
Du kannst ja mal kurz innehalten und dir überlegen, auf welche Aspekte du dein Augenmerk in einer für dich fremden Stadt richten würdest.
Na, was würde dir sofort auffallen? Ich würde mich wie der Gärtner über viele schöne Blumen- und Pflanzenarrangements freuen. Vor allem, weil sie die energetischen Schwingungen einer Umgebung erhöhen und ich mich damit gleich wohler fühle. Ich habe nun mal den „energetischen Blick“ bzw. das Gefühl.
Wenn der Gärtner nun sagt: Ohne Pflanzen ist das Leben nicht lebenswert, so ist das seine Wahrheit. Die mag man teilen oder nicht.
Der Mann, der unbedingt Vater werden möchte, würde sagen: Ohne Kinder ist das Leben nicht lebenswert. Das ist wiederum seine Wahrheit.
Die Gedanken dahinter können positiv oder neutral sein („Das Leben mit so vielen Pflanzen um mich herum ist einfach nur schön!“) oder negativer Art („Warum straft mich das Leben?“).
Negative Glaubenssätze sind mehr als einzelne Gedanken, sie sind ein ganzes Bündel von Gedanken zu einem Thema. Meistens haben sie Verstärker eingebaut wie „immer“ oder „nie“ - und neigen in der Regel zum Drama.
Im zweiten Teil des Blog-Beitrags werde ich mit einem Coaching-Beispiel weiter verdeutlichen, was Glaubensätze so sind, wie sie sich in unser aller Leben bemerkbar machen und uns eben auch negativ beeinflussen.
Außerdem werde ich ein kleines 5-Schritt-Programm zur Auflösung von Glaubenssätzen vorstellen, mit dem du anfangen kannst zu arbeiten, wenn du das möchtest.
Mein Vorschlag an dich für heute ist:
Nimm eine für dich aktuell belastende Situation.
Und schreib dann alle Gedanken und Gefühle dazu auf, die sich in dir bemerkbar machen.
Bitte sei nicht überrascht, wenn du mehr als 10 auf deinem Zettel hast. Das ist normal! Also, bis bald zum zweiten Teil!

Solltest du dich mit diesem Thema unwohl fühlen, weil es dich in irgendeiner Weise antriggert und du nicht weißt, wie du damit umgehen kannst: Ich stehe dir sehr gerne mit meiner jahrzehntelangen Erfahrung und Expertise als deine Coach und spirituelle Beraterin zur Verfügung. Ich würde mich freuen, wenn du dich meldest.
Licht und Liebe, Corinna Agrusow
Bildnachweis: Dank an Wix, Canva und Pixabay für die in meinen Blog-Beiträgen verwendeten Fotos!